Einblicke von der Godesburg bis ins Weinhaus Maternus. Unterhaltsame Einblicke in die Bad Godesberger Gastronomie gewähren die Veranstalter den Teilnehmern bei dem historisch-kulinarischen Rundgang durch den einstigen Diplomatenstadtteil. Auch in diesem Jahr bieten Bad Godesberg Stadtmarketing und Gastro-Experte Michael Wenzel am jeweils letzten Donnerstag im Monat sowie zu individuell buchbaren Terminen interessierten Teilnehmern die Möglichkeit, besondere Gasthäuser näher kennen zu lernen.
Programm:
Die erste Station auf der historischen Gastronomie-Tour ist das berühmte Weinhaus Maternus, in der die legendäre Promi-Wirtin Ria Maternus in den Zeiten der Bonner Republik Politiker und Journalisten bewirtete. Als „Beichtmutter der Nation“ wurde sie von Bundeskanzlern, Ministern und Abgeordneten außerordentlich geschätzt. Als rheinische Frohnatur verstand sie es, ihre Stammkundschaft immer bei Laune zu halten.
Bis heute bietet das „Maternus“ nicht nur gut bürgerliche Küche, sondern lädt auch dazu ein, noch einmal in die alten Zeiten einzutauchen. So können Gäste beispielsweise im „Stübchen“ die Galerie der prominenten Gäste bestaunen, die vom amerikanischen Präsidenten Ronald Reagan bis hin zum letzten Sowjetführer Michail Gorbatschow reicht.
Nach der Vorspeise im Weinhaus spaziert die Gruppe hinauf auf die Godesburg, dem Wahrzeichen des Stadtbezirks. Hier empfängt Burgherrin Marion Hauck die Teilnehmer und geleitet sie hinter die historischen Mauern der nördlichsten Höhenburg des Rheinlands. Auf der Burg erwartet die Gäste dann nicht nur ein ritterliches Mahl, sondern auch ein atemberaubender Ausblick auf Bad Godesberg, Bonn, das Siebengebirge und das Rheintal.
Nach dem Hauptgang macht sich die Gruppe auf zur Redoute, dem einstigen kurfürstlichen Ballhaus und der „guten Stube Bonns“ zu Hauptstadtzeiten. Auf dem Weg dahin geht es vorbei am Bad Godesberger Trinkpavillon an der Brunnenallee. Die Mineralwässer von Bad Godesberg gehören zu den ergiebigen Mineral- und Heilwasservorkommen im Bereich der südlichen Kölner Bucht. Das wussten zwar schon die alten Römer, doch erst Kurfürst Max Franz sorgte für die erste überregionale Bekanntmachung dieser Tatsache. Angeregt durch eine wissenschaftliche Beurteilung des Mineralwassers durch Professor Ferdinand Wurzer (1789), ließ der Kurfürst die Quelle neu fassen. Damit einher ging der Neubau der Kuranlagen – es entstanden die Redoute und die kurfürstlichen Logierhäuser entlang der Kurfürstenallee, in denen heute unter anderem das Bad Godesberger Rathaus untergebracht ist. Es war die Geburtsstunde Godesbergs.
Auf einen Espresso geht es an der Brunnenallee noch kurz in das italienische Lokal Terra Vino. In dem historischen Haus, erbaut um 1900, befand sich während der Bonner Republik das bekannte Restaurant St. Michael, das sich damals auch bei der Politik großer Beliebtheit erfreute.
Im Anschluss erfahren die Teilnehmer nur wenige Meter weiter im kurfürstlichen Ballhaus, das der letzte Kurfürst Max Franz 1790 errichten ließ, etwas über die Historie des Hauses. Hier gab der frisch gebackene erste Bundespräsident Theodor Heuss bereits einen Tag nach seiner Wahl am 13. September 1949 den ersten Empfang. Damit begann die glanzvollste Zeit der Redoute als Ort großer Staatsereignisse. Die Bundesregierung empfing in der „guten Stube Bonns“ ihre Gäste, dort fand der Neujahrsempfang des Bundespräsidenten statt, Botschafter begingen dort ihre Nationalfeiertage. Nach der Führung durch die Redoute „by night“ wird das Dessert im benachbarten Redüttchen angeboten, dem früheren Gärtnerhäuschen der Redoute.
Bevor der historische Rundgang zu Ende geht, kehrt die Gruppe noch einmal im Traditionshaus „Maternus“ ein. Dort gibt es bei einem „Absacker“ nicht nur einen Einblick ins Familienalbum der legendären Ria Maternus, sondern mit vielen Geschichten und Anekdoten einen würdigen Schlussakzent dieses historisch-kulinarischen Dinner-Hoppings.